Die Kreuzkapelle
Die Kreuzkapelle wurde im Jahr 1696 an der Stelle gebaut, wo einst die Siecherkapelle stand. Zu ihrem Bau wurden auch die Steine und die Glocke der Siecherkapelle verwandt.
Bis zum Jahr 1700 war die Lepra auch in Deutschland weit verbreitet.
Die Siecherkapelle mit einigen Häusern und Baracken lag außerhalb der Stadtmauer Dülmens, da die Kranken außerhalb der Stadt leben mußten.
Um in ein Leprahospital im Münsterland aufgenommen zu werden, mußte jeder Leprakranke sich einerseits in Köln untersuchen lassen und andererseits Bürger der jeweiligen Stadt sein.
Die Leprakranken, welche zu Fuß nach Köln unterwegs waren, machten an der Siecherkapelle Rast und übernachteten in einer dortigen Baracke. Bei diesen Siechenhäusern durften sie jeweils zwei Tage verbleiben.
Weiterhin mussten die Leprakranken alle eine Rassel oder Glocke tragen. um, wenn sie jemandem begegneten diese zu betätigen. Damit wurde der andere gewarnt und konnte dieser Person weiträumig ausweichen.
Im Volksmund wurden diese Personen als "Aussätzige" bezeichnet.
Gudrun Liening
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