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Termine

  • 03.11.2025 - 19:30 Uhr
    Glaubst du das wirklich?

    Am 3. November um 19:30 lädt die KAB alle Interessierten zu einem offenen Gesprächsabend mit Pfarrer Rudi Gehrmann in die Bücherei in der Erphokirche ein. Alle Fragen rund um Kirche, Glauben und Religion sind hier willkommen. gemeinsam suchen wir Zugänge und Antworten. Die Veranstaltung ist kostenfrei und kann spontan besucht werden. 

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  • 09.11.2025 - 15:00 Uhr
    Butscha

    Sein expressives, großes und immer noch wachsendes Bodenbild zu den Massakern im Ukrainekrieg legt Reinhard Droste am 9. November in der Erphokirche aus. Bis zum 16.11. ist es an den Wochenenden 15.00 - 17:00 und in den Gottesdiensten zu betrachten. Vom 5. - 25.

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  • 09.11.2025 - 15:00 Uhr
    Lesung für Kinder: Ich mag dich

    Am Sonntag, 09. November 2025, liest die Autorin Neele Sodekamp-Böckmann aus ihrem Buch "Ich mag dich - einfach so!" im Pfarrheim an der Margaretakirche. Mit Waffeln und einer Signierstunde wird es ein gemütlicher Nachmittag. Karten sind in der Bücher-Etage erhältlich.

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Sr. Euthymia und die Himmelsleiter

Aufmerksam Zuhörende

„Sr. Maria Euthymia und die Himmelsleiter“ war das Thema, zu dem die kfd Herz-Jesu und St. Elisabeth die Clemensschwester Elisabethis zu einem Vortrag eingeladen hatte.

Viele waren gekommen und lauschten aufmerksam ihrem anschaulich und lebendig gestalteten Vortrag und erfuhren neben schon Bekanntem auch viele Details über den Menschen Sr. Euthymia und ihren Glauben. Besonders gespannt waren wir aber auf die Verbindung zwischen Sr. M. Euthymia und der Himmelsleiter. Ursprünglich ist die Himmelsleiter die Jakobsleiter. Im Buch Genesis hören wir, dass Jakob, nachdem er vor seinem Bruder Esau geflohen war, in einem Traum eine Leiter sieht, die von der Erde bis in den Himmel reicht, auf der Engel auf- und absteigen.

Die Idee von Billi Thanner

Wir hörten, dass die Idee zu der Himmelsleiter in Wien während der Coronazeit entstand.  Der Dompfarrer stand vor dem Stephansdom und überlegte, wie man den Menschen wieder etwas mehr Mut geben könne. Er traf auf die Künstlerin Billi Thanner und diese sagte, vor dem Dom stehend: „Da muss eine Leiter hin, damit die Menschen nach oben schauen können.“ Symbolisch verband die Künstlerin die Leiter mit Tugenden.  Immer tugendhafter zu werden ist nicht einfach, so wie auch ein Auf– und Abstieg auf einer Leiter.

Aber wie kam die Himmelsleiter nach Münster? Ein(e) Pastoralreferent(in) von St. Lamberti sah die Leiter am Stephansdom und die Idee entstand, sie nach Münster zu holen. Hier fand dann eine beeindruckende Eröffnungsfeier in der Lambertikirche statt. Im violett-blauen Licht führten Tänzer in der leergeräumten Kirche den „Tanz der 33 Tugenden oder Engel“ auf, und ein Text aus Exodus wurde vorgetragen. Markus Lewe sagte in einem Interview über Sr. M. Euthymia: „Sr. Euthymia ist für uns wie eine Himmelsleiter.“ Denn sie hatte die 33 Tugenden verinnerlicht, wie z.B. Bescheidenheit, Dankbarkeit, Barmherzigkeit, Sanftmut, Gottesfurcht, Demut, um nur einige zu nennen. Und wie bei den Engeln ging es bei Euthymia auf und nieder, und so ist es auch mit uns, wir sind „kleine Euthymias“ – Zitat von Sr. Elisabethis.  Wir können uns in ihr wiederfinden.

Euthymias Leben

Der Name Euthymia kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Ausgeglichenheit der Seele“. Sr. M. Euthymia wurde als Emma Üffing 1914 in Halverde geboren, trat 1934 in die Gemeinschaft der Clemensschwestern ein und starb 1955 in der Raphaelsklinik. 2001 sprach man sie in Rom selig. Am 9. September 2025 wurde ihr 70. Todestag gefeiert.

Schon als Kind wusste die kleine Emma, dass Jesus in ihr lebt. So erzählte Sr. Elisabethis, dass Emma einmal ein Kreuz an der Halskette „falsch herumtrug.“ Als man sie darauf aufmerksam machte, sagte sie: „Der Heiland soll mich von innen sehen.“ Sr. M. Euthymias Leben war geprägt von Aufbruch und Erneuerung. Sie hat den Zweiten Weltkrieg erlebt und die Wege hin zum 2. Vatikanischen Konzil. Auch hier besteht ein innerer Zusammenhang zwischen Erneuerung, Jakobsleiter und Krieg und Frieden. Im Zweiten Weltkrieg hat Sr. M. Euthymia sich aufopfernd für kriegsgefangene Soldaten eingesetzt, z.B. in der ehemaligen Barbara-Baracke in Dinslaken. Sie begegnete ihnen mit Wertschätzung und Liebe und wurde von ihnen liebevoll „Mama Euthymia“ genannt. Nach dem Krieg war sie in der Waschküche der Raphaelsklinik/Mutterhaus in Münster eingesetzt. Die Menge an schmutziger Wäsche war nicht wenig. Aber alles, was ihr aufgetragen wurde, tat sie unter ihrem Lebensmotto: „Alles für den großen Gott!“

"Ein Sonnenstrahl sein"

 Was können wir von Euthymia in die Zukunft mitnehmen? Sie hat ihre Akzente gesetzt und wir sind eingeladen, umzusetzen, was uns am Herzen liegt. Bischof Lettmann sagte über sie: „Euthymia hat Christus ein Gesicht gegeben.“ Und eine Gebetsbitte von Sr. M. Euthymia war: „Lass mich ein Sonnenstrahl sein, der allezeit leuchtet.“ Und das war sie für sehr viele Menschen und ist es noch heute.

Ein herzliches Dankeschön ging an Sr. Elisabethis für die vielen Impulse, die wir mit nach Hause nehmen konnten.

Text: Mariele Cordes

Fotos: Cordes, Euthymia-Zentrum, Hänscheid