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Termine

Ökumenische Kinderbibeltage in den Herbstferien

Kinderbibeltage in Mauritz-Ost endeten mit Besuch bei Flüchtlingskindern

Vom Wunder der Begegnung und des Teilens

Gespannt blickten die Jungen und Mädchen in Richtung Zugangsweg: Von dort kamen nämlich ihre kleinen deutschen Besucherinnen und Besucher, um mit den Familien aus der Flüchtlingseinrichtung an der Warendorfer Straße 263 einen Kaffee- und Spielnachmittag zu verleben. „Ein passender Abschluss für unsere Kinderbibeltage“ fanden auch die Eltern und Katecheten, die die gut 30-köpfige Kindergruppe begleiteten.

Zwölf, überwiegend syrische, Familien wohnen in der Einrichtung, in der Sozialarbeiter Leo Schnarr Ansprechpartner in den alltäglichen Fragen ist. „Eine schöne Aktion“, so nannte er die Begegnung, die ein wenig Abwechslung in den Tag der über 50 hier lebenden Menschen brachte. Ihm ist es wichtig, dass man „ein Gefühl füreinander entwickelt und die Gesichter der Zugezogenen sieht“. Miteinander Zeit, Brot (und Kuchen) und Aufmerksamkeit zu teilen, war das Ziel des Nachmittags, so der Plan der Organisatoren der Kinderbibeltage, an denen Kinder aus den katholischen Kirchorten Margareta und Konrad (Sankt Mauritz) sowie aus der evangelischen Auferstehungsgemeinde teilnahmen. „Dieses ökumenische Miteinander besteht seit vielen Jahren“, berichteten Pfarrer Reinhard Witt und Diakon Jürgen Wiltink von den drei Tagen, die dieses Mal ganz im Zeichen von Wundergeschichten Jesu stand.

Ursula Witt, Ehefrau des evangelischen Pfarrers, hatte zum Auftakt der Tage die Heilung eines Blinden ganz praktisch für die Kinder erlebbar gemacht: Was heißt es, nicht sehen zu können, mit dem Blindenstock zu gehen und sich auf Führung durch andere verlassen müssen und können? Und auch der Besuch in der Ausstellung „Leben in der Dunkelheit“ im Naturkundemuseum machte den Kindern deutlich, wie glücklich der Geheilte über das (Augen-)Licht in seinem Leben gewesen sein muss.

Am letzten der drei Tage, in denen auch viel gebastelt und gespielt wurde, stand die Erzählung von der „wunderbaren Brotvermehrung“ auf dem Plan. Die fünf Brote, die der kleine Junge in der Bibelerzählung teilte und von denen eine riesige Menschenmenge durch Jesu Wunder satt wurde, wurden zum Motto für den Nachmittag bei den Flüchtlingsfamilien. Und mischten sich zunächst eher nur die deutschen und die syrischen Erwachsenen an den Kaffeetischen, so entstand nach Brötchen, Muffins und Möhren-Stückchen rasch ein sprach-unabhängiges Spiel im Freien – Fußball klappt mit wenigen Worten ebenso gut wie das Durchlaufen unter dem Seidenschwungtuch. Und erstaunt stellten viele der deutschen Kinder fest, wie viele Worte der neuen Sprache die Flüchtlingskinder bereits gelernt hatten. „Wunderbar“, so zog Jürgen Wiltink schließlich ein zufriedenes Fazit von Bibeltagen und Begegnungsaktion.