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Brückenbauerin mit Mauritzer Vergangenheit

Carla Bukmakowski baut Filiale des Seniorenbüros am Kirchort Margareta auf

Carla Bukmakowski hat in den 80er Jahren schon „Quartiersarbeit“ gemacht, als man den Begriff noch kaum kannte. Das Erfreuliche: Die „Neue“ im Team des Seniorenbüros Mauritz  ist heute noch so motiviert wie direkt nach dem Sozialpädagogik-Studium und noch ebenso neugierig auf Menschen, mit denen und für die sie künftig im Filialbüro am Kirchort Margareta arbeiten wird.

Ursula Clewemann und Heidrun Kehr, die Mitarbeiterinnen des ökumenischen Seniorenbüros an der Mauritzkirche, haben die neue Kollegin herzlich willkommen geheißen, denn für Carla Bukmakowski ist die neue Stelle eigentlich eine Rückkehr zu den Wurzeln ihres beruflichen Lebens. „Ich habe das Seniorenbüro Mauritz Mitte der 80er Jahre hier mit einer ABM-Stelle aufgebaut“, erinnert sich Bukmakowski lachend an jene Jahre in lila Latzhose und Birkenstock-Sandalen. „Das Büro wurde in der alten Kaplanei an der Mauritzkirche bereitgestellt, ich bekam 100 Mark, um Tische, Stühle und ein Telefon zu besorgen – so begann es!“. Die Seniorenhilfe St. Mauritz als eingetragener Verein war der erste Träger und kümmerte sich um Menschen im damaligen Pfarrverband Thomas Morus, Pius und St. Mauritz. Später kam die Erlöserkirchengemeinde hinzu – „Pfarrer Witt fragte an, ob wir nicht zusammenarbeiten könnten“. Der Grundstein für die bis heute ökumenisch getragene Arbeit war gelegt.

In den zehn Jahren, in denen Carla Bukmakowski sich dann um den Aufbau von Selbsthilfe, Gemeinwesen-Arbeit, Nachbarschaftshilfe und eben „Quartiersarbeit“ kümmerte, entstanden heute noch existierende, Weg weisende Projekte wie z. B. „Anti-Rost“ oder die Pius-Kochgruppe. „Ich habe von den Ehrenamtlichen damals so viel gelernt“, sind diese Anfangsjahre für sie grundlegende Erfahrungen gewesen. Später sind sie ihr beim Aufbau eines Altenheimes in Sendenhorst und ab 2010 dann in Telgte bei der gleichen Aufgabenstellung stets zugute gekommen. „Ich habe auch die stationäre Altenarbeit immer mit Haut und Haaren gemacht, neue Herausforderungen zu schätzen gewusst“.

Doch als sie von der Erweiterung des Seniorenbüros um die „Außenstelle“ an der Margaretenkirche hörte, war die Sozialpädagogin sofort aufmerksam:  „Diese halbe Stelle vor Ort, nahe bei den Menschen im Viertel und mit der Möglichkeit, viel Zeit und Energie in die Beratung und Begleitung zu stecken, hat mich magisch angezogen“. Zurück zu den Wurzeln also, so freut sich die engagierte Frau, dass ihre Bewerbung überzeugen konnte und sie nun im Team des Seniorenbüros die Dritte ist. Dass die besondere Begabung von Carla Bukmakoswki die Netzwerkarbeit ist, das haben die beiden Kolleginnen rasch gemerkt in den ersten Tagen des Austausches und der Besprechungen.

Die Neue“, die ja eigentlich eine „Rückkehrerin“ ist, ist inzwischen im Büro im Pfarrhaus an der Margaretenkirche für die Kirchorte Konrad und Margareta. Montags, dienstags, donnerstags und freitags ist sie zwischen 11 und 12 Uhr dort persönlich und telefonisch (Tel. 68 66 32 40) erreichbar, ebenso nach Vereinbarung. Ansonsten läuft der Anrufbeantworter für Anfragen und Nachrichten, während sie im Viertel unterwegs ist, Besuche macht oder Kontakte knüpft.

Anstöße möchte sie geben, Selbsthilfe initiieren, aufmerksam zuhören und dann viele Brücken schlagen. „Papst Franziskus mit der Option für die Armen ist für mich eine starke Motivation, gerade am Standort Margareta mit so vielen sozialen Ideen und wachsenden Projekten“. Mit offenen Ohren und als Wegweiserinnen durch die soziale Landschaft dieser Stadt arbeitet im Seniorenbüro Mauritz also ab jetzt ein „Dreigestirn“ als Wegbegleiter und Unterstützer für die älteren Menschen der Pfarrgemeinde.

Text und Foto: Heike Hänscheid