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„Ich möchte positive Momente mit dem Glauben ermöglichen“

Seit dem 1. August verstärkt Pia Reich als Pastoralreferentin das Seelsorgeteam der Pfarrei Sankt Mauritz in Münster. Eigentlich wollte sie Jura studieren. „Das hatte ich schon während der Schulzeit für mich klar“, erinnert sich Pia Reich. Aber dann wählte die gebürtige Sendenhorsterin katholische Religion als mündliches Abiturfach. „Erst da habe ich verstanden, dass Kirche mehr ist als beten, dass es so vieles zu entdecken, zu hinterfragen gibt.“ Mehrere Jahre des Studiums und der Ausbildung liegen hinter der 33-Jährigen. Anfang August hat Pia Reich ihren pastoralen Dienst in der Pfarrei Sankt Mauritz in Münster aufgenommen. Offiziell dazu beauftragt von Münsters Bischof Dr. Felix Genn wird sie am Sonntag, 27. September, zusammen mit 22 weiteren Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten im St.-Paulus-Dom.

Sie selbst bezeichnet sich als „klassisch katholisch sozialisiert“, war als Messdienerin und in der Firmvorbereitung aktiv. „Ich konnte mir lange nicht vorstellen, dass ich das, was ich ehrenamtlich in meiner Freizeit gemacht habe, auch hauptberuflich machen kann“, erklärt Pia Reich. Durch den Religionsunterricht kam sie ins Wanken – und entschied sich für ein Theologiestudium in Münster. Bei den Firmfahrten ihrer Heimatpfarrei St. Martinus und Ludgerus nach Frankreich, die sie mehrmals begleitete, wurde ihr klar: „Die Theologie lässt mich nicht los. Es ist der richtige Weg.“ Bestärkung fand sie in ihrem Engagement als Teamerin für Jugendgruppen, die an Tagen religiöser Orientierung teilnahmen.

Erste praktische Erfahrungen sammelte Pia Reich in einer kurzen, aber intensiven Zeit 2014 als Praktikantin in der Weseler Pfarrei St. Nikolaus, nur wenige Monate nach der Fusion zu einer Großpfarrei. „Das war ein Realitätsbruch für mich, der mir vor Augen geführt hat, dass die Menschen heute anders glauben als früher, dass es nicht um ein verblümtes Miteinander geht, sondern darum, die Sorgen und Wünsche der Menschen ernst zu nehmen.“

Zwei Jahre in Recke und – weil ihr Ausbilder die Pfarrei wechselte – drei weitere Jahre in Münsters Pfarrei St. Petronilla in Handorf ermöglichten Pia Reich einen tieferen Einblick in die Arbeit als Pastoralreferentin. Sie arbeitete in der Erstkommunionvorbereitung mit, war Ansprechperson für die Firmkatechese, betreute die Jugendarbeit in der Pfarrei und durfte sich bei Ausstellungen und Projekten ausprobieren. Auch der Predigtdienst gehörte zu ihren Aufgaben: „Ich möchte, dass die Menschen mich als Glaubensperson wahrnehmen“, sagt sie. Sie sieht darin die Chance, ihre Lebensthemen und die Themen der Menschen vor Ort mit den Bibeltexten und ihrer eigenen Überzeugung als Christin zusammenzubringen „Die Menschen sollen mitbekommen, dass mich die gleichen Themen beschäftigen wie sie selbst.“

In der Pfarrei Sankt Mauritz wird Pia Reich Ansprechpartnerin für die Messdiener und für die weiterführenden Schulen auf dem Pfarreigebiet zuständig sein sowie zudem die Firmvorbereitung begleiten. Weitere Aufgaben werden in den kommenden Wochen in Absprache mit dem Seelsorgeteam geklärt. Fest steht schon jetzt, dass die Pastoralreferentin auch im Beerdigungsdienst tätig sein wird – eine Aufgabe, der sie mit Respekt begegnet, die sie aber auch als Chance begreift: „Wir dürfen zusammen mit den Familien den Abschied eines Menschen gestalten und kommen dabei immer wieder auch mit Personen in Kontakt, die nicht so viel Berührung mit der Kirche haben.“ Hier gelte es präsent zu sein und die Menschen dort abzuholen, wo sie sind. Pia Reich möchte nicht missionieren. Sie möchte positive Momente mit dem Glauben ermöglichen.

Pia Reich stellt sich den Gemeindemitgliedern der Pfarrei Sankt Mauritz in den Gottesdiensten am 8. und 9. August sowie am 15. und 16. August vor. Weitere Informationen zu den Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten, die am 27. September beauftragt werden, gibt es auf www.beauftragung2020.de​ im Internet.

Ann-Christin Ladermann, Bischöfliche Pressestelle

Foto: Bistum Münster